KörperIntelligenz – die Weisheit des Körpers

Jeder von uns hat Zeiten, in denen er sich mit seinem Körper ganz eins fühlt – er ist seiner selbst sicher, vital, im Einklang mit sich und der Welt. Aber für viele dauern diese Phasen nicht lange; sie erleben sie zum Beispiel in entspannten Momenten im Alltag oder im Urlaub, und oft gehen sie schneller wieder als sie gekommen sind.

Was ist KörperIntelligenz? Und wie können wir uns ihrer bewusst werden?

Unseren Körper zu erleben, bedeutet, dass alle Aufmerksamkeit auf ihn gerichtet ist, dass wir mit und durch ihn leben – Körper, Seele und Geist sind eins. Fast unser ganzes Erwachsenenleben hindurch konzentrieren wir unsere Energien jedoch überwiegend auf den Kopf, während der Kontakt zum übrigen Körper vernachlässigt wird.

Wenn wir uns aber unseres Körpers bewusst sind, erfahren wir ein Gefühl der Harmonie. Unsere Atmung fließt frei, unsere Bewegungen sind lebendig, spontan und sinnvoll koordiniert, und – wie bei kleinen Kindern oder Tieren – das Wahrnehmungsvermögen ist geschärft, der Körper energiegeladen. Wir empfinden natürliches Selbstvertrauen und ein Gefühl der Lebensfülle.

In Kontakt mit dem eigenen Körper

Natürlich haben wir alle ein gewisses Körperbewusstsein, aber bei nur wenigen ist es voll ausgeprägt. Und noch weniger schöpfen ihre Möglichkeiten, den Körper ganz zu erspüren, tatsächlich aus.

Wenn es Ihnen so geht, wie den meisten Menschen in unserer modernen Welt, dann fühlen Sie Ihren Körper vielleicht nur unvollständig: wenn Sie sich z. B. Ihres Oberkörpers bewusst sind, so gilt das noch lange nicht für Ihre Beine und Füße, oder Sie spüren die rechte Körperhälfte intensiver als die linke.

Das größte Hindernis auf dem Weg zu mehr Körperbewusstsein ist, dass wir gar nicht bewusst sind, wie “unlebendig” manche Körperteile sind. Wir haben uns daran gewöhnt, steif und verspannt zu sein und uns mehr unter dem Aspekt des Aussehens als des Fühlens zu betrachten.

Eine kleine Übung:

Ich möchte Sie zu der folgenden kleinen Übung einladen, damit Sie sich einen Eindruck davon machen können, wie sich Ihr Körper zur Zeit fühlt:

Setzen oder legen Sie sich irgendwohin, schließen Sie die Augen und spüren Sie nach, wie Ihr Körper den Stuhl, die Unterlage oder den Boden berührt. Achten Sie darauf, welche Körperteile sich beim Atmen bewegen. Durchwandern Sie aufmerksam und von innen heraus den ganzen Körper. Wieviel von sich selbst können Sie dabei erspüren? Gibt es Körperstellen, die Sie ganz deutlich fühlen und andere, die Sie weniger spüren? Erscheinen Ihnen manche leichter, größer oder wärmer als andere? Spüren Sie das Ende Ihrer Wirbelsäule … den Hinterkopf… Ihre Zehen? Gibt es einen Unterschied zwischen rechter und linker Körperhälfte? Fühlen Sie irgendwo Verspannungen oder Reize von heiß und kalt, ein Prickeln, eine Art Behaglichkeit oder Unwohlsein?

Vielleicht wundern Sie sich, was Sie bei diesem Experiment alles herausfinden. Viele Menschen entdecken dabei, dass sie ihren Körper gar nicht spüren, sondern gleichsam mit dem inneren Auge das Bild sehen, das sie sich von ihm machen. Wiederholen Sie den Versuch von Zeit zu Zeit und achten Sie darauf, ob sich etwas verändert.

Warum ist Bewusstsein für die KörperIntelligenz so wichtig?

Nicht umsonst wird der Körper in vielen Kulturen als Tempel der Seele bezeichnet. Wenn man sich Menschen in anderen Kulturkreisen wie z. B.  Lateinamerika , Indien oder Afrika, um nur einige zu nennen, anschaut, stellt man erstaunt fest, wie anders sie sich bewegen – viel ungezwungener, lockerer, entspannter. Während sich in unserer westlichen, zivilisierten Welt nur wenige Menschen ganz wohl in ihrer Haut zu fühlen scheinen und kaum noch die natürliche Anmut der Bewegungen besitzen, bewegen sich die Leute dort viel freier, selbstbewusster, einem natürlichen inneren Rhythmus folgend – sie sind zu Hause in ihrem Körper.

Als Kleinkind fühlen wir uns in unserem Körper wohl

Von früh bis spät sind wir damit beschäftigt, Erfahrungen zu sammeln und neue Dinge zu erforschen. Wir entdecken unseren Gleichgewichtssinn, unsere Kraft und Geschicklichkeit. Wir leben “sinnlich”, nehmen viele Eindrücke auf und begegnen anderen Menschen spontan, offen und unvoreingenommen. Wir leben in unserem eigenen Rhythmus, die Energie wird nicht durch Spannungen blockiert, die natürliche Empfindungsfähigkeit ist einfach noch vorhanden.

Wenn wir erwachsen werden, geht viel von dieser Spontaneität und Aufnahmefähigkeit verloren. Das Gefühl des Verbundenseins mit dem eigenen Körper verschwindet zunehmend,wir entfernen uns immer mehr von unserem physischen Selbst. Je mehr wir aus dem Kopf leben, umso mehr unbehaglicher und unzufriedener über unser Äußeres werden wir. Bewegungsabläufe werden mechanischer und immer weniger harmonisch.

Zunehmendes Körperbewusstsein bringt diese ursprüngliche Harmonie wieder zurück

Sich des eigenen Körpers wieder bewusst zu werden, beruhigt den Verstand und belebt die Sinne. Wenn Sie lernen, auf festerem Grund zu stehen und sich zu bewegen – mit geschärftem Sinn für die Mitte –, wird Ihre Selbstsicherheit und Standfestigkeit größer. Sie geraten nicht so leicht aus dem Gleichgewicht. Wenn Geist und Körper in Einklang kommen, erleben Sie ein neues Gefühl der Ganzheit. Sie empfinden sich selbst lebendiger, weil die Energieströme den ganzen Körper durchfließen und Sie dies nun auch wahrnehmen.

Mit zunehmendem Körperbewusstsein werden Sie auch die subtilen Botschaften Ihres Körpers besser verstehen lernen und manchen Krankheiten vorbeugen. Denn oft arbeiten wir über unsere Grenzen hinweg, obwohl unser Körper uns ständig signalisiert, dass jetzt endlich einmal Ruhe und Erholung angesagt ist. Je besser Ihr Kontakt zu sich selbst und zu Ihrem Körper ist, um so mehr wirken Sie Stress und Verspannungen entgegen. Je mehr Sie die Bedürfnisse Ihres Körpers achten und respektieren, umso besser und gesünder werden Sie sich fühlen, was sich positiv auf alle Bereiche Ihres Lebens auswirken wird.

 

Vorankündigung

„Wenn der Nacken mit den Füßen tanzt!“ – der neue 28-Tage-BodyMindWorkout, in dem Sie die Weisheit des Körpers in Aktion kennenlernen.

Bewegung ist Leben; Leben ist Bewegung! Und obwohl Bewegung die Grundlage unseres Lebens ist, ist uns Bewegung im alltäglichen Leben kaum bewusst. Wir bewegen uns halt irgendwie, um von hier nach dort zu kommen, um Aktivitäten nachzugehen und Aufgaben zu erledigen. Doch geschieht dies meist, ohne dass wir uns dessen bewusst wären und ohne groß darüber nachzudenken..

Ganz sicher wären wir nicht in der Lage, präzise zu beschreiben, wie wir gehen oder wie wir es anstellen, wenn wir uns nach etwas umdrehen. Oder wenn wir aufstehen, uns hinsetzen oder mit der Hand nach etwas greifen.

Bei Schmerzen, Anstrengung oder Erschöpfung machen wir lieber irgendwelche Symptome dafür verantwortlich als die Art und Weise, wie wir etwas tun, also: wie wir uns bewegen.

Diese weitverbreitete Unbewusstheit in unseren Haltungs- und Bewegungsgewohnheiten führen zu einem begrenzten Selbstbild und zu einem Verlust des Empfindens unseres Selbst – und somit zu einem Verlust der Freiheit, uns auf bestmögliche und angenehmste Weise entsprechend der Anforderung einer jeweiligen Situation zu bewegen.

Der neue 28-Tage-BodyMindWorkout hilft, festgefahrene Bewegungsgewohnheiten und schmerzhafte Haltungsmuster aufzudecken und durch neue und hilfreiche Bewegungen zu ersetzen. Mehr dazu in Kürze hier.