Wie du die Idee von einem ‚Ich‘ etwas entspannter betrachtest

In den letzten beiden Coaching-Tipps ging darum ging, die Dinge nicht so persönlich zu nehmen – bzw. sie sehr wohl persönlich zu nehmen. Ziemlich wiedersprüchlich für so manches Gemüt, oder?

Das Kreisen um die eigene Selbst-Wichtigkeit

Wäre es da nicht interessant zu schauen, wer denn das überhaupt ist, der die Dinge persönlich – oder auch nicht persönlich nimmt?

Wer ist das, der sich in bestimmten Situationen so unglaublich wichtig nimmt, sich sorgt, ängstigt, wütend oder frustriert ist, wenn´s ihm nicht in den Kram passt?

Ist es nicht so, dass wir alle mehr oder weniger das Gefühl eines festen, unveränderlichen ICH haben, mit dem wir es uns im Leben eingerichtet haben?

Und dass dieses Ich ganz bestimmte Eigenschaften, Ansprüche und Bedürfnisse zu haben scheint, die es zu erfüllen bzw. zu schützen und zu verteidigen gilt? Und dass darüber hinaus dieses Ich sehr verletzlich und angreifbar ist?

Das ICH – mehr als nur eine Vor-Stellung?

Wenn wir mal ganz genau hinschauen, so ist es doch diese Idee von einem ICH, die für allerhand Schwierigkeiten im Leben sorgt.

Aber wer oder was ist dieses ICH?

Was antwortest du auf die Frage: WER BIN ICH?

Mit deinem Namen? Nach dem war nicht gefragt.

Mit den vielen Rollen und Funktionen, die du einnimmst? Auch danach war nicht gefragt.

Mit deinen Vorlieben oder Abneigungen, mit deinem sozialen oder finanziellen Status, deiner Arbeit, deinem Alter, deinem Geschlecht? Nach all dem fragt niemand.

Wenn du dir die Frage wirklich einmal stellst und darauf zu antworten versuchst, wirst du an einem bestimmten Punkt bemerken, dass dir einfach keine vernünftigen Antworten mehr einfallen – und doch ist da noch immer etwas, das wahrnimmt, still und leise, im Hintergrund …

Jenseits aller Vorstellungen

Wenn du an diesem Punkt bist, wird eine große Last von dir fallen – nämlich die Last, dass du bzw. das, was du für dein ICH hältst, der Dreh- und Angelpunkt des Lebens ist.

An diesem Punkt fällt es dir leicht, dich nicht mehr so wichtig und die Dinge nicht mehr so persönlich zu nehmen.

An diesem Punkt wird das Leben um einiges leichter, größer und weiter, denn an diesem Punkt bist du wirklich du selbst.

Und das solltest du wirklich genießen – jenseits von persönlich oder nicht-persönlich :-)

Praktische Coaching-Tipps für den Alltag:

    • Achte in deinem Alltag darauf, welche verschiedenen Rollen und Funktionen – deine vielen „Ich’s“ – du einnimmst. Und dann bemerke, ob du die bewusst gewählt hast oder ob sie eine Reaktion auf irgendetwas oder jemanden sind oder ob du dich damit an etwas oder jemanden anpaßt.
    • Werde wach dafür, wie oft du im Alltag die Worte „ich“, „mich“, „mir“, „mein“ gebrauchst; finde heraus, was Du jeweils damit meinst bzw. beabsichtigst. Was willst du damit zum Ausdruck bringen?
    • Versuche einmal, einen Tag lang auf die Worte „mich“, „mir“, „mein“ zu verzichten. Bleibe dabei entspannt und in einer spielerischen Haltung.
    • Versuche einmal einen Tag lang, nicht das Wort „ich“ zu denken. Benutze stattdessen „es“.
    • Frage dich so lange „Wer bin ich?“, bis dir keine Antwort mehr einfällt. Genieße die Stille, die vorübergehend entsteht.
    • Finde heraus, woher du diese Antworten kennst. Entscheide dich, ob du sie behalten, loswerden oder ändern möchtest.
    • Finde heraus, wo in deinem Körper du die Idee von einem „Ich“ wahrnehmen kannst; richte deine Aufmerksamkeit darauf, und dann dehne sie – zunächst in deinem Körper und dann bis in deine Umgebung – immer weiter aus. Wie groß bist du tatsächlich?

 

Hinweis in eigener Sache:

Hellwache Präsenz – Das Offenbare Geheimnis des Shaolin Zen:

Der Shaolin Zen Workshop für Hellwache Präsenz

 

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