Wenn der falsche Gebrauch von Aufmerksamkeit zu Kopfweh führt

Wie gut bist Du darin, einfach mal abzuschalten, zu entspannen, Dich innerlich zurückzulehnen und den Dingen ihren Lauf zu lassen?

Und das vielleicht so gerade dann, wenn um Dich herum der Alltag tobt und brodelt, von allen Ecken und Enden an Dir gezerrt und gezogen wird und die Probleme Überhand zu nehmen drohen?

Vor einiger Zeit hatte ich diesen Zenpower-Tipp veröffentlicht:

Erinnere dich immer wieder einmal daran, nichts zu tun – das heißt: wirklich gar nichts tun. Dich einfach ein paar Minuten oder auch mal einen ganzen Tag lang zurücklehnen und entspannen. Genieße :-)

Den vielen zustimmenden und begeisterten Rückmeldungen zufolge habe ich damit wohl einen Nerv getroffen und ein starkes (und unerfülltes) Bedürfnis vieler Menschen angesprochen. Und tatsächlich ist es ja so, dass wir tagein tagaus in einem Hamsterrad vermeintlicher Pflichten und Notwendigkeiten durchdrehen, aus dem es so leicht kein Entkommen zu geben scheint. Irgendwie haben wir vergessen, wo sich der Ausschalter befindet, der das Rad zum Stillstand bringt.

Und aus was besteht dieses Rad?
Aus nichts anderem als unserem rast- und ruhelosen nimmermüden Verstand, der unablässig Gedankenketten produziert und uns damit nicht zur Ruhe kommen lässt!

Dieses ununterbrochen rotierende Gedankenkarusell verursacht eine Menge Stress und andere unangenehme Begleiterscheinungen, denn:

Es denkt und denkt und denkt … ununterbrochen
80.0000 mal am Tag, 7 Tage in der Woche, 365 Tage im Jahr – und das ein Leben lang.

Wie wilde Affen im Dschungel jagt ein Gedanke den nächsten, so dass es in unserem Verstand eigentlich nie wirklich still ist. Unsere Affen-Gedanken machen uns ganz schön zu schaffen. Und das hat Folgen. Denn unsere innere Affenbande – unsere rastlosen Gedanken – haben eine unglaubliche Macht über uns. Solange wir keine Macht über unsere Gedanken haben.

Denn wir werden zu dem, was wir denken
Vielleicht ist dir das nicht völlig neu, aber ist dir auch klar, was das tatsächlich bedeutet?

All unsere Probleme, Neurosen und Schwierigkeiten haben ihre Ursache in fixierter Aufmerksamkeit, die in ständig wiederkehrenden negativen Gedanken feststeckt.

Und je mehr wir diesen Dingen, die uns nicht wirklich gut tun, Aufmerksamkeit geben, umso mehr bestimmen sie unser Leben.

Hol dir deine Aufmerksamkeit zurück!
Lass nicht zu, dass deine Aufmerksamkeit von all den Dingen angezogen und aufgesaugt wird, die sich dir den lieben langen Tag darbieten. Die Macht deiner Aufmerksamkeit ist deine Lebenskraft!

Und du solltest alles tun, was nötig ist, um deine Aufmerksamkeit unter deine Kontrolle zu bekommen. Aber das ist leichter gesagt als getan! Denn dazu braucht es eine ganz bestimmte Fähigkeit, die bei den meisten von uns, äähm ja, sagen wir mal: noch ausbaufähig ist ;-)

Eine grundlegende Fähigkeit
Wer schon mal einen oder mehrere Kurse bei mir gemacht hat – ganz gleich ob online oder bei mir vor Ort -, weiß, dass ich sehr großen Wert auf eine grundlegende Fähigkeit lege: den Willen. Und zwar den bewussten Wille als die Fähigkeit, Aufmerksamkeit zu lenken. Diese Fähigkeit ist die wichtigste Fähigkeit, die ein Mensch haben kann, und ich verwende in meinen Kursen und Coachings viel Zeit darauf, diese Fähigkeit zu entwickeln und zu schulen.

Vor kurzem hatte ich ein interessantes Schlüsselerlebnis
Ein Coaching-Klient war bei mir zu einem Einzel-Coaching, und da er schon einige online-Kurse und Telefon-Coachings absolviert hatte, war er mit meiner Vorgehensweise vertraut, wußte Bescheid, was es mit Willen und Aufmerksamkeit auf sich hat und konnte sich entsprechend gut darauf einlassen.

Ich ließ ihn einige grundlegende Aufmerksamkeits-Übungen machen, und dabei fiel mir etwas Interessantes auf: er strengte sich unglaublich an, und zwar so offensichtlich, dass ich vom Zuschauen schon fast Kopfschmerzen bekam. Er kniff die Augen zusammen und konzentrierte sich, was das Zeug hält.

Und das macht natürlich ganz schön Kopfweh!
Nun war es zwar so, dass bei ihm noch ein paar ganz spezifische Muster zum Ausdruck kamen, die dieses angestrengte Bemühen begünstigten, wie ein sehr ausgeprägter Perfektonismus, verbunden mit einem übermächtigen inneren Kritiker, der keinerlei Fehler zuließ und ihn dazu veranlasste, sich über die „normale Anstrengung“ hinaus noch mehr abzumühen.

Aber auch ohne diese perfektionistischen selbstkritischen Muster strengen die meisten Menschen sich viel zu sehr an, wenn es darum geht, Aufmerksamkeit absichtsvoll zu steuern (scheinbar wirken da alte Erinnerungen an die Schulzeit mit, wie „streng dich an!“ und „pass ja gut auf!“)

Aufmerksamkeit und Anstrengung verhalten sich natürlich diametral zueinander
Und so war der Klient dementsprechend völlig unzufrieden mit sich … was ihn dazu veranlasste, sich noch mehr anzustrengen mit den entsprechenden (negativen) Resultaten: ein klassischer Teufelskreis, in dem er sich auch zuhause schon bewegt hat, wenn er Aufmerksamkeitsübungen gemacht hat und dann stets frustriert war, dass das bei ihm nicht wirklich funktioniert hatte (Seine Worte: „Ich fühl mich da so gefangen in mir, mit einem Wahninns-Druck unter der Schädeldecke“).

Wie es viel müheloser funktioniert
Ich gab ihm ein paar hilfreiche Hinweise, wie er das eine und andere verändern konnte, vor allem, wie er die Anstrengung rausnehmen kann, und auf einmal hatte er so was wie ein Erleuchtungserlebnis.

Nachdem er den Bogen raus hatte und ihm klar war, wie einfach und mühelos das willentliche Steuern von Aufmerksamkeit tatsächlich ist, wollte er gar nicht mehr aufhören, denn auf einmal eröffneten sich ihm ganz neue Einsichten, taten sich ganz neue Erfahrungswelten auf.

Mit dem Resultat eines inneren Friedens, den er so noch nicht erlebt hatte. Auf einmal erfuhr er, was Freiheit tatsächlich bedeutet!

Der Weg in die Freiheit
Für mich war das eine weitere Bestätigung, WIE wichtig diese grundlegende Fähigkeit ist und wie wichtig es ist, dass eine gründliche und vor allem persönliche Einführung in diese Übungen stattfindet. Denn tatsächlich sind diese manchmal unscheinbar anmutenden Übungen sehr einfach, zuweilen nahezu simpel … und dabei unglaublich machtvoll. Und weil sie aber so simpel sind, können sich sehr schnell Anfangsfehler einschleichen, die später nur mit großen Mühen wieder ausgemerzt werden können. Und dabei zu Kopfschmerzen und Gefühlen der Frustration und Entmutigung führen.

Gerne erzähle ich Dir mehr dazu in einem persönlichem Gespräch – schicke mir eine Mail oder rufe mich an.

Und wenn Du gleich ganz praktisch einsteigen willst – im Shodoka-Zen-Training für hellwache Präsenz:

www.zenpower.de/shodoka-zen-training

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