Der Zen-Krieger ist sich seiner wahren Herkunft – seines wahren authentischen Selbst – bewusst. Und er sieht dies auch in anderen. Das verbindet ihn auf natürliche Weise. Und diese Verbundenheit ist die unschlagbare Grundlage seines Erfolgs.

Der Zen-Krieger reist mit leichtem Gepäck. All die wohlfeilen Erfolgs-Konzepte und -strategien hat er hinter sich gelassen. Sie belasten nur unnötig sein Herz und seinen Verstand und hindern ihn daran, in der unmittelbaren Gegenwart präsent zu sein. Alles, was er braucht, hat er bei sich: einen klaren Verstand, ein weit offenes Herz und ein Gefühl von Unerschütterlichkeit, das ihn zu kraftvollem und mitfühlendem Handeln befähigt.

Er ist sich seiner selbst bewusst, daher braucht er keine Anerkennung von anderen. Das macht ihn unabhängig. Und diese Unabhängigkeit kommt dadurch zum Ausdruck, dass er sich in der Begegnung mit anderen – zuhause, auf der Straße oder im Verkauf – voll und ganz auf den anderen Menschen einlassen kann. Auf diese Weise schafft er einen vertrauensvollen Raum, in dem andere sich entspannen und öffnen können und ihre wahren Bedürfnisse erkennen – die der Business-Wizard so gut wie möglich zu befriedigen bestrebt ist.

So gut wie möglich bedeutet für ihn, sein Bestes zu geben – ohne sich dabei aufzugeben. Da er sich in einem menschlichen Körper durch Zeit und Raum bewegt, ist er bestrebt, sein physisches Wohlergehen zu sichern; denn er weiß – wenn es ihm gut geht, kann er sich mit ganzem Herzen anderen widmen.

Anderen zu dienen bedeutet für ihn nicht, sich zum Märtyrer zu machen, sondern sich selbst an die erste Stelle zu stellen und dann dieses Selbst immer weiter auszudehnen, bis es andere mit einschließt.

Der Zen-Krieger hat für sich realisiert, dass er die Menschen lieben muss, wenn er erfolgreich sein will. Und für ihn ist Liebe nicht nur ein Konzept oder ein Wort mit fünf Buchstaben – für ihn ist Liebe ein Willensakt. Und auf der Grundlage tatkräftiger, von echter Herzlichkeit durchtränkter Liebe, gestaltet er absichtsvoll sein Leben: ein Erleuchtetes Leben, das von Weisheit, Mitgefühl und Kooperation getragen ist.

So macht er aus seinem Leben ein Kunstwerk und aus seinem Business ein Meisterstück.

Und sollte sich das jetzt alles so anhören, als wäre der Zen-Krieger ein übermenschliches, göttliches oder heiliges Wesen, dann geht dieser Eindruck völlig an der Tatsache vorbei, dass der Zen-Krieger ein ganz normales menschliches Wesen wie du und ich ist, mit dem kleinen Unterschied, dass er einige grundlegende Dinge erkannt – und in sein Leben und Business integriert – hat.

Der Meisterspieler

„Denke immer daran: Wer nicht spielt, hat auch keinen Spaß. Du kannst mit allen Situationen spielen und so ihre unterschiedlichen Seiten kennenlernen. Du kannst ganz unerwartet reagieren. Auf diese Weise kannst du jede Situation als Herausforderung annehmen. Lass deine Probleme einfach auf dich zukommen, ohne dich viel zu sorgen.

Wir versuchen, unsere Probleme zu besiegen. Wenn wir aber nicht auf sie reagieren, verlieren sie ihre Substanz. Sie sind nur dann Hindernisse, wenn wir sie dazu machen. Verstricken wir uns in unsere Probleme, können wir nicht mehr frei wählen, wie wir auf die reagieren wollen. Wenn wir aber unbeteiligt sind und trotzdem bewusst bleiben, können wir Meisterspieler werden. Wir können mit allem spielen, was geschieht.“

– Tarthang Tulku