Da sag‘ noch mal einer was gegen Schubladendenken! Ich habe vier Schubladen entdeckt, in denen sich alles, was im Leben so geschieht, sauber und ordentlich ablegen lässt:

1. In die erste Schublade kommen all die Dinge und Menschen, die ich nicht mag, sei es, weil ich Angst davor habe oder sie mich verärgern oder ich aus irgendeinem anderen Grund nichts damit zu tun haben will.2. In die zweite Schublade kommen all die Dinge und Menschen, die ich wirklich gerne mag und begehre, ja, nach denen ich zeitweilig regelrecht verrückt bin und ohne nicht sein kann oder will.3. In die dritte Schublade kommt all das Zeug, das mir völlig egal ist und all die Leute, die mir am A…. vorbei gehen. Eben all das, was mich nicht im geringsten kümmert und was mir gleichgültig ist.

4. In der vierten Schublade liegt ein kleiner Zettel, auf den ein paar Worte gekritzelt sind. Ich mag mir, nachdem ich soviel in den ersten drei Schubladen verstaut habe, kaum noch die Mühe machen, genau hinzuschauen, doch dann werde ich doch etwas neugierig. Ich hole den Zettel aus der Schublade und fange an zu lesen – es sind ein paar Worte des indischen Weisen Sri Nisargadatta Maharaj:

Die Liebe lehrt mich,
das ich Alles bin.
Die Weisheit lehrt mich,
das ich Nichts bin.
Dazwischen verläuft mein Leben.

:-) Wo ich den Zettel gefunden habe? Hier:

… oder: warum kleine Kinder viel mehr Spaß im Leben haben.

Was uns oftmals davon abhält, einfach mit dem Leben und dem unumgänglichen Wandel zu fließen, ist die Angst und die Unsicherheit vor dem Neuen. Irgendwann haben wir gelernt, dass wir uns in acht nehmen müssen und das, was bereits haben, bewahren und beschützen sollten.Auch haben wir gelernt, dass es gut ist, nicht allzu neugierig zu sein. Wenn wir nun hin und wieder doch etwas neugierig sind und Neues ausprobieren möchten, kommen uns diese alten Einstellungen in die Quere und verursachen einen Konflikt, den wir als unangenehmes Gefühl oder gar als Stress wahrnehmen.Hast du schon einmal kleine Kinder bei ihren Tätigkeiten beobachtet? Wenn sie ganz und gar in ihrer Tätigkeit versunken sich dem Augenblick hingeben ohne sich Gedanken zu machen um das, was war und ohne sich um das zu sorgen, was vielleicht kommen könnte.Völlig präsent, nahezu selbstvergessen.

Staunend, forschend, voller Neugierde und Entdeckerfreude das Leben untersuchend.

Was haben Kinder, was wir nicht mehr haben?

Drukpa Rinpoche, ein tibetischer Meditationsmeister, hat eine Antwort:

Der Geist der Kindlichkeit kennt weder Haß noch Verbitterung oder Groll. Er steht nackt und unermeßlich vor dem Universum. Er fordert von ihm eine seinen Träumen angemessene Antwort. Er verlangt jeden Tag aufs Neue nach Wundern.

Kannst du dir vorstellen, wie es wäre, jeden Tag aufs Neue nach Wundern zu verlangen?

Kannst du dir vorstellen, dass es in deinem Leben einen Unterschied machen würde, wieder mehr zu forschen, zu entdecken, mehr zu staunen und dich wundern?

Kannst du dir vorstellen, wie du deine Lebensfreude und deine Kreativität steigerst, wenn du mehr und mehr deine eingefahrenen Gleise verlässt und etwas Neues ausprobierst?

Lass es doch einfach mal drauf ankommen.

Tipps:

  • Verbringe doch einfach mal einen ganzen Tag lang mit der unbefangenen Neugierde und dem Forschergeist eines kleinen Kindes; begib dich in die Welt der kleinen Menschen und staune und wundere dich – und lache :-)
  • Unternimm etwas völlig Verrücktes, etwas, das du normalerweise nie machen würdest – und genieße es :-)
  • Achte in deinem (Business-)Alltag bewusst darauf, wann du anfängst, ernst zu werden – und entscheide dich, es leicht zu nehmen. Was bist du bereit zu tun (bzw. zu lassen), um dich selbst nicht mehr ganz so wichtig zu nehmen? :-)